Didier Eribon
Eine Arbeiterin
Leben, Alter und Sterben
Eigentlich hatte Didier Eribon sich vorgenommen, ab jetzt regelmäßig nach Fismes zu fahren.
Doch seine Mutter stirbt wenige Wochen nach ihrem Umzug in ein Pflegeheim in dem kleinen Ort in der Champagne. Wie in "Rückkehr nach Reims" wird dieser Einschnitt auch in "Eine Arbeiterin" zum Ausgangspunkt für eine Reise in die Vergangenheit. Eribon rekonstruiert die von Knappheit und Zwängen bestimmte Biografie einer Frau, die an einen brutalen Ehemann gekettet blieb und sich sogar in ihren Träumen bescheiden musste. "Meine Mutter", hält er fest, "war ihr ganzes Leben lang unglücklich."
Didier Eribon zeigt er, wie wichtig Familie und Herkunft für unsere Identität sind. So entfaltet der Soziologe das Porträt einer untergegangenen Welt: des Milieus der französischen Arbeiterklasse – mit ihren Sorgen, ihrer Solidarität, ihren Vorurteilen.
Autor
Didier Eribon, Soziologe und Philosoph wurde 1953 in Reims geboren und studierte Philosophie in Reims und Paris. Er lehrte Soziologie in Amiens und hatte u. a. Gastprofessuren in Berkeley und Princeton inne. Eribon gilt als einer der einflussreichsten Intellektuellen Frankreichs.
In Deutschland erlangte er mit seiner Biographie über Michel Foucault erstmals Bekanntheit. 2016 erschien sein Buch »Rückkehr nach Reims«, in dem Eribon autobiographisches Schreiben mit soziologischer Reflexion verknüpft. Seine Milieustudie über sexuelle und soziale Scham und Gewalt, Klassenunterschiede und den politischen Rechtsruck sorgt seit ihrer Veröffentlichung international für Aufsehen.
Zuletzt erschien von Didier Eribon im Suhrkamp Verlag die deutsche Übersetzung von seinem Werk »Betrachtungen zur Schwulenfrage«, das als Gründungsdokument und Klassiker der Queer Studies gilt.
Didier Eribon
Eine Arbeiterin
Leben, Alter und Sterben
gelesen von Ulrich Matthes
übersetzt von Sonja Finck
der Hörverlag, 25,00 € (D), 25,70 € (A), CHF 34,50*, MP3CD, Spieldauer: 7h 58min,
Buchausgabe: Suhrkamp Verlag,
ET: 13.03.2024