Umfassende Auswahl von Werken
Sammlung Ringier 1995-2025
Die Langen Foundation in Neuss zeigt erstmals in Deutschland eine umfassende Auswahl von Werken aus der renommierten Schweizer Sammlung
Ringier.
Laufzeit: 13.04.2025 – 5.10.2025
Die Ausstellung, kuratiert von Beatrix Ruf und dem Künstler Wade Guyton, umfasst rund 500 Arbeiten und bietet einen eindrucksvollen Überblick über eine der aufregendsten Sammlungen zeitgenössischer Kunst. Mit Werken von den späten 1960er-Jahren bis heute dokumentiert diese nicht nur die 30-jährige Sammleraktivität von Michael Ringier, sondern auch prägende Entwicklungen der Kunstwelt.
Jana Euler
Near Meeting, 2013
Öl auf Leinwand (200 x 240 x 1.8 cm)
Courtesy die Künstlerin & Cabinet, London; Photo: Mark Blower
Unter dem Titel Zeichnung, Malerei, Skulptur, Fotografie, Film, Video, Sound präsentiert die Ausstellung Arbeiten aus nahezu allen Bereichen künstlerischer Produktion. Die Werke zeichnen ein facettenreiches Porträt des Schweizer Verlegers und Medienunternehmers Michael Ringier, dessen Sammlung eng mit seinem persönlichen und beruflichen Leben sowie der Identität von Ringier, einem in 19 Ländern in Europa und Afrika tätigen Medienunternehmen, verbunden ist.
Die Firma Ringier ist bekannt für die Integration von Kunst in ihre Unternehmenskultur. Seit 1997 erhalten jedes Jahr internationale Künstler:innen eine Carte Blanche zur Gestaltung des Jahresberichts des Unternehmens. Dabei entstehen kreative und intelligente Auseinandersetzungen mit der Frage, wie ein Medienverlag heute agiert und mit seinem Publikum interagiert. Neben Künstler:innnen wie Fischli/Weiss, Maurizio Cattelan oder Sylvie Fleury gestaltete auch Wade Guyton einen Jahresbericht, in dem sich ein lebensgroßes Foto eines seiner Gemälde in hochaufgelösten Detailfotografien über Hunderte von Seiten erstreckt. Setzt man sie zusammen, erhält man das Gemälde im Originalformat.
Die Frage, wie die klassischen Medien der Kunst sowohl in ihren konventionellen Definitionen als auch in bewusst gesetzten künstlerischen Unschärfen kontinuierlich neue Auseinandersetzungen erfragen, versteckt sich auch im subversiven Titel der Ausstellung. Zeichnung, Malerei, Skulptur, Fotografie, Film, Video, Sound spielt mit den Erwartungshaltungen an das, was ein Medium ausmacht, und für unser Wahrnehmungsverhalten evozieren kann. Die Verbindung zu einem global agierenden Medienunternehmen wie Ringier ist naheliegend: von den Anfängen im Verlags- und Druckereigewerbe bis hin zur Transformation in einen digitalisierten und diversifizierten Konzern hat das Unternehmen die Geschichte der Beziehung zwischen Inhalt und Trägermedium über mehr als 190 Jahre selbst mitgestaltet.
Auch Wade Guyton stellt das Konzept des Mediums Malerei auf den Prüfstand. Ob in seinen großformatigen Druckwerken oder durch den gezielten Einsatz digitaler Technologien – Guyton hinterfragt, was ein Medium sein kann und wie es die Kunst, die es transportiert, prägt.
Mit diesen Fragestellungen lädt die Ausstellung dazu ein, die Sammlung nicht nur als Ansammlung von Werken zu sehen, sondern als ein vielschichtiges Narrativ, das ständig neue Perspektiven eröffnet. Dieser Ansatz spiegelt die Haltung von Michael Ringier wider, der Kunst nicht nur sammelt, sondern sie als lebendigen und integralen Bestandteil seines unternehmerischen und kulturellen Engagements begreift.
Teilnehmende Künstler:innen (Stand: 21. Januar 2025)
Vito Acconci, Kai Althoff, John M. Armleder, Ed Atkins, Lutz Bacher, John Baldessari, Iain Baxter&, Bernhard Johannes Blume, Alighiero Boetti, Kerstin Brätsch, Angela Bulloch, Valentin Carron,
Henri Chopin, Clegg & Guttmann, George Condo, René Daniëls, Verne Dawson, de Rijke / de Rooij, Philip-Lorca diCorcia, Peter Doig, Trisha Donnelly, Stan Douglas, Lukas Duwenhögger, Michaela Eichwald, Nicole Eisenman, Jana Euler, Urs Fischer, Peter Fischli, Fischli/Weiss, Sylvie Fleury, Lee Friedlander, Katharina Fritsch, General Idea, Isa Genzken, Liam Gillick, Jack Goldstein, Dominique Gonzalez-Foerster, Douglas Gordon, Rodney Graham, Andreas Gursky, Guyton / Walker, Wade Guyton, Richard Hawkins, Georg Herold, Lynn Hershman Leeson, Jenny Holzer & Lady Pink, Sylvester Houédard, Anne Imhof, Cameron Jamie, Larry Johnson, Mike Kelley, Karen Kilimnik, Barbara Kruger, Tetsumi Kudo, Sean Landers, Louise Lawler, Sherrie Levine, Klara Liden, Sarah Lucas, Mathieu Malouf, Helen Marten, Allan McCollum, Lucy McKenzie, John Miller, Mark Morrisroe, Matt Mullican, Cady Noland, Albert Oehlen, Laura Owens, Philippe Parreno, Philippe Parreno & Pierre Huyghe, Manfred Pernice, Raymond Pettibon, Richard Phillips, Jack Pierson, Seth Price, Richard Prince, Ugo Rondinone, Thomas Ruff, Wilhelm Sasnal, Jean-Frédéric Schnyder, Jim Shaw, Steven Shearer, Cindy Sherman, Avery Singer, Andreas Slominski, Josh Smith, Haim Steinbach, Sturtevant, Walter Swennen, Paul Thek, Wolfgang Tillmans, Rirkrit Tiravanija, Rosemarie Trockel, Eugene von Bruenchenhein, Peter Wächtler, Kelley Walker, Rebecca Warren, David Weiss, Franz West, T. J. Wilcox, Christoper Williams, Sue Williams, Jordan Wolfson, Martin Wong, Heimo Zobernig.
Über die Sammlung Ringier
Ringier ist ein innovatives, digitalisiertes und diversifiziertes Schweizer Medienunternehmen, das in Europa und Afrika tätig ist. Die Sammlung Ringier wurde von dem Schweizer Verleger Michael Ringier ins Leben gerufen und wurde von 1995 bis 2014 kuratorisch betreut von Beatrix Ruf, gefolgt von Arthur Fink bis 2022. Sie vereint ein breites Spektrum zeitgenössischer künstlerischer Positionen in Fotografie, Video, Malerei, Zeichnung, Objekt und Installation seit den späten 1960er Jahren. Ein besonderes Augenmerk gilt dem vertieften Sammeln von Werkgruppen der vertretenen Künstler:innen und der öffentlichen Präsentation zahlreicher Werke in wechselnden Hängungen in den Firmenräumen des Verlags. Werke und Werkgruppen der Sammlung sind zahlreich in nationalen und internationalen Ausstellungen zu sehen und sind so kontinuierlich für ein großes Publikum sichtbar.
Über die Langen Foundation
Die Langen Foundation in Neuss, Nordrhein-Westfalen, wurde von Marianne Langen gegründet und ist der Sammlung Langen gewidmet, einer bedeutenden Kollektion östlicher und westlicher Kunst, die von Viktor und Marianne Langen zusammengetragen wurde. Das von Tadao Ando entworfene Gebäude, errichtet auf einer ehemaligen NATO-Raketenbasis, schafft mit seiner Konstruktion aus Stahlbeton und Glas eine fließende Kontinuität zwischen Innen- und Außenraum. Mit einer Ausstellungsfläche von 1.300 Quadratmetern zeigt die Stiftung nicht nur die Sammlung Langen, sondern auch regelmäßig Ausstellungen international renommierter zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler, darunter Ólafur Elíasson, Richard Deacon, Minjung Kim, Park Seo-Bo, Alicja Kwade, Sean Scully und Julian Charrière.
Quelle und Bilder Langen Foundation